Smoken will gelernt sein!

Ich hatte mir für das Pfingstwochenende vorgenommen, etwas nicht so ganz alltägliches auf den Grill zu legen.

Nachdem ich die letzten Male auf meiner neuen selbstgebauten Feuerplatte gegrillt habe, (was übrigens ein echter Hammer ist) wollte ich mal wieder, ganz Old School, auf meinen einfachen Kohlegrill zurückgreifen. Da dieser auch über einen Deckel verfügt und obendrein ein Thermometer hat, dachte ich mir mit dem Ding mal zu smoken.

Ein Brisket, also eine getrimmte Rinderbrust (2,2 kg) sollte es sein. Damit sie schön zart und lecker wird, muss die Smokezeit etwa 8-10 Stunden betragen. Teilweise wird sogar bis zu 18 Stunden vorgeschlagen (!)

Am Pfingstsonntag hab ich dann das Fleisch aus der Truhe geholt und erst einmal auftauen lassen. Ich hatte es mir vor kurzem extra für die Zubereitung als Brisket zuschneiden lassen und dann eingefroren … man weiß ja nie, wann man dann dazu kommt. (Wer auch Interesse daran hat, kann sich gern bei uns melden, da es sich nicht um einen Standard-Zuschnitt handelt.)

Ich hab Meersalz, Pfeffer, braunen Zucker und Chilli kleingemörsert und das Fleisch damit eingerieben … dann über Nacht in den Kühlschrank.

Morgens dann das erste Hindernis … den Grill auf 110-120 °C bekommen und dann bis zu 10 Stunden lang dort halten. Erst einmal wurde der Grill viel zu heiß, glücklicherweise hatte ich das Fleisch noch nicht drin… Also einige Grillbriketts wieder raus und Lüftungslöcher auf…

Die Grillbriketts habe ich auf der einen Seite platziert, auf der anderen Seite eine Schale mit Wasser, darüber dann das Fleisch.

In das Fleisch habe ich ein Bratthermometer gesteckt, um die Temperatur verfolgen zu können. Ich musste aber feststellen, dass trotz der vom Grill angegebenen 110 °C auch nach 9 Stunden das Fleisch im Inneren nicht über 69 °C  kam. Ungeduldig wie ich nun mal bin, hab ich dann den ganzen Vorgang beendet und nach etwa 10 Minuten Ruhezeit angeschnitten. Im Bereich, wo das Fleisch dicker war, war es saftig, in den anderen Bereichen, etwas zu trocken.

Hier das Resultat: Es war geschmacklich lecker, aber noch ausbaubar!

 

Offene Fragen … auf die ich noch eine Antwort brauche

War die Temperatur insgesamt zu hoch, da die etwas dünneren Stücke eher trocken waren?

Hätte ich, wie oft empfohlen, etwas Flüssigkeit ins Fleisch injizieren sollen um die Saftigkeit zu erhöhen?

Hätte ich schon eher abbrechen müssen, damit es innen saftig bleibt?

 

Offene Fragen … auf die ich eine Antwort habe

Sollte man das ganze wiederholen? – JA!

Sollte ich mir über kurz oder lang einen neuen Grill zulegen – JA!

 

…Aber denkt dran:

Wichtiger als ein guter, teurer Grill ist bestes Fleisch!!!

also…

Kaufen – nur was gut ist und dann mit gutem (Ge)Wissen!

 

PS. Wer Tipps hat, darf sich gern melden.